Neue FARN-Handreichung thematisiert „Aspekte Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Natur- und Umweltschutz“
Berlin, 7. Februar 2019 – Zehn Autor*innen, darunter Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Raul Krauthausen und Dr. Susanne Schultz, schreiben über Rassismus, Sexismus und Behindertenfeindlichkeit im Natur- und Umweltschutz. Die Debattenbeiträge eröffnen aber auch Perspektiven, wie demokratiefördernder und menschenrechtsbejahender Natur- und Umweltschutz gestaltet werden könnte.
Die aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa zeigen deutlich: Die Gefahr für die Demokratie geht nicht von einigen Wenigen und nicht von den gesellschaftlichen Rändern aus. Menschenverachtende Haltungen, Strukturen und Handlungen finden sich überall in unserer Gesellschaft. Folglich ist der Natur- und Umweltschutz davon nicht ausgenommen. Auch hier finden sich Denkmodelle und Vorgehensweisen, die den Grundsätzen der Demokratie – zum Beispiel Minderheitenschutz, Achtung der Menschenrechte – zuwiderlaufen. Meist geschieht dies unwissentlich und unabsichtlich.
So stellt das geplante Verbot von Plastikstrohhalmen in der EU, das die Weltmeere vor noch mehr Plastikmüll schützen soll, für viele Menschen mit Behinderung, die auf dieses Hilfsmittel angewiesen sind, eine weitere Diskriminierung und Ausgrenzung dar. Eurozentrische Naturschutzkonzepte reproduzieren rassistische Unterdrückungsmechanismen. Und häufig wird die Anzahl der auf der Erde lebenden Menschen für den Klimawandel (mit-)verantwortlich gemacht. Betroffen von der daraus resultierenden repressiven Forderung nach Geburtenkontrolle sind vor allem Frauen in Ländern des globalen Südens und in Schwellenländern.
Die Handreichung steht unter www.nf-farn.de/aspekte-gruppenbezogener-menschenfeindlichkeit zum Download bereit.
FARN wurde im Oktober 2017 von den NaturFreunden Deutschlands und der Naturfreundejugend Deutschlands gegründet und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
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